Der Siegeszug des Smartphones mit samt seiner Sozialen Medien hat das Mediennutzungsverhalten und damit auch unsere Kommunikationsgewohnheiten komplett verändert. Digitales Content Marketing muss sich in dieser mobilen Welt auf veränderte Nutzungsgewohnheiten und Anforderungen einstellen. Marken, die mit eigenen Medien und Inhalten Nutzer nachhaltig begeistern und wirksam an sich binden wollen, müssen über Produktion und Publikation hinausdenken. Content Curation wird dabei zu einem erfolgskritischen Instrument, welches heute zwar permanent genutzt, aber immer noch oft unterschätzt wird.
Effizienz und Skalierbarkeit
Bei eingehenderer Beschäftigung mit den Prinzipien und Potenzialen von kuratierten Inhalten, wird deutlich, warum dieses Thema die Antwort auf einige der spannendsten Herausforderungen – wie beispielsweise die Effizienz – des Content Marketing sein kann.
Soziale Medien basieren selbst naturgemäß stark auf kuratierten Inhalten – weder Facebook, Snapchat noch Instagram oder TikTok produzieren eigene Inhalte. Sie perfektionieren das personalisierte Kuratieren von Inhalte durch Algorithmen und Daten. Sie filtern und aggregieren die für den Nutzer relevanten Dinge aus der heutigen Flut an Inhalten und Informationen. Darin besteht ein Großteil ihrer Leistung. Und auch ihres Geschäftsgeheimnisses. Denn das macht ihr Geschäftsmodell unglaublich profitabel. Inhalte im Zeitalter von „Always-On“ und Live Content in ausreichendem Maß ausschließlich selbst zu produzieren ist praktisch unmöglich, selbst für die großen Marken. Das effiziente Aggregieren und Kuratieren von zielgruppenrelevanten Inhalten wird im Content Marketing Mix überlebensnotwendig.
Inhalt und Bandbreite
Aber auch aus inhaltlicher Sicht spricht viel dafür, nicht nur selbst produzierte Inhalte zu verbreiten. Unternehmen sind gut beraten, wenn sie im Content Marketing nicht mehr das Produkt in den Mittelpunkt stellen, sondern den Konsumenten und sein Informations- oder Unterhaltungs-bedürfnis. Dieses allein mit eigenen, selbst produzierten Inhalten in ausreichendem Umfang zu stillen, ist nicht nur aus Kostengründen schwierig. Ein richtig zusammengestellter Mix an Themen, der die Interessen der Konsumenten aktuell und attraktiv bedient, ist in der Lage mit dem gleichen Budget eine sehr viel größere inhaltliche Bandbreite abzudecken. Man kann inhaltlich schnell reagieren und geht aufgrund der geringen Investitionen keine großen Risiken ein.
Konsumenten informieren sich ohnehin über alternative Angebote und fachliche Hintergründe, denn die nächste Quelle ist nur noch einen Click entfernt. Content Curation kann helfen, ein Angebot zu schaffen, dass eine umfassende, aktuelle Nachfrage befriedigt. Eine Nachfrage, die unterschiedliche Perspektiven, Blickwinkel und Formate bietet.
Herausforderungen und Chancen
Das Kuratieren von Inhalten mag Unternehmen und Redaktionen großes Potenzial bieten. Es stellt sie organisatorisch, rechtlich und technologisch auch vor neue Herausforderungen. Während es in digitalen Kommunikationsteams heute weit verbreitet ist, trifft es in vielen traditionellen Redaktionen, die sich traditionell auf das Erstellen journalistischer Inhalte fokussieren, nicht immer auf eine hohe Akzeptanz. Die Etablierung neuer Prozesse und Tools ist daher nicht immer leicht.
Besonders die rechtlichen Rahmenbedingungen rücken heute zunehmend in den Fokus, zumal sich klassische Urheberschaft und digitale Distribution oft diametral gegenüberstehen. Wer urheberrechtliche Grundsätze beachtet, kann digitale Inhalte vernünftig kuratieren und Rechtsverletzungen vermeiden. Dass Prinzip von Verlinkung und Aggregation ist im Internet so beherrschend, dass uns die rechtliche Diskussion darum noch viele Jahre beschäftigen wird. Entsprechendes Basiswissen sollte jedem Team Mitglied und Redakteur vermittelt werden.
5 Tipps für die erfolgreiche Nutzung von kuratierten Inhalten
Im Alltag des redaktionellen oder auch kommunikativen Tagesgeschäfts, kommt es darauf an Content Curation als Instrument sinnvoll und effizient einzusetzen. Im folgenden geben wir einige Tipps wie man das erfolgreich implementiert.
1. Die Qualität muss stimmen
Kuratierte Inhalte sollten nicht weniger anspruchsvoll, hochwertig und informativ sein als die eigenen. Das Ziel ist immer das gleiche: es geht darum den Nutzern einen echten Mehrwert zu bieten. Man sollte vor allem Beiträge teilen, die man selbst gelesen hat und die einen echten Zusatznutzen im Rahmen des Gesamtangebots darstellen.
2. Recherche von Inhalten optimieren
Das Suchen und Finden von aktuellen, relevanten Inhalten kann aufwendig sein. Deshalb ist es wichtig, diesen Prozess mit den richtigen Tools, Workflows und Strategien so effizient wie möglich zu organisieren. tchop erlaubt beispielsweise das automatische integrieren von RSS-Feeds. So lassen sich zunächst Inhalte aggregieren, so dass man dann die besten mit wenigen Clicks editieren und veröffentlichen kann. Twitter-Listen eignen sich genauso wie ein sorgsam zusammengestellter News Feed. Es lohnt sich spannende Newsletter zu abonnieren und zu verfolgen was in dem jeweiligen Thema einflussreiche Experten posten. Zusätzlich gibt es eine Vielzahl an weiteren Tools, die helfen – je nach Thema – schnell und effizient spannende Inhalte aus dem Netz zu fischen.
3. Eigene Kommentare ergänzen
tchop ermöglicht es, Links zu fremden Inhalten wie auch bei Social Media mit einem eigenen Kommentar zu versehen. Mit einem persönlichen Kommentar teilt man Inhalte nicht nur, sondern hilft dem Nutzer auch bei der richtigen Einordnung. Man kann sich selbst als Experte positionieren und zeigen, dass man sich mit dem Thema auskennt. Ausserdem lassen sich mit dem richtigen Kommentar auch Diskussionen und Feedback-Loops anstossen. Dies ist besonders interessant, wenn es sich bei dem geteilten Inhalt selbst um eine Meinung oder objektive Position handelt.
4. Experimentieren und Ausprobieren
Durch Content Curation kannst du verschiedene Inhalte und Formate ausprobieren, um zu prüfen, welche Inhalte bei deinen Followern am besten ankommen. So kannst du Ideen für eigene Inhalte generieren. Zum Beispiel: Greife ein Thema auf, das viele Kommentare oder vielleicht auch Fragen erhalten hat und schreibe selbst einen Beitrag dazu oder ergänze die fehlenden Infos.
5. Die Mischung macht´s
Oft stellt sich die Frage nach der richtigen Mischung zwischen eigenen und fremden Inhalten. Natürlich lässt sich dies schwer pauschal beurteilen. Dennoch gibt es ein paar hilfreiche Benchmarks. Die sogenannte „5-3-2″-Regel hilft vielen Social Media Verantwortlichen, einen ausgewogenen Content-Mix zu planen und sie ist auch für eigene Medien durchaus anwendbar. Darin wird folgende Aufteilung empfohlen.
- 50% kuratierte Inhalte, d.h. Beiträge, die auf externe Quellen und Websites verlinken
- 30% selbst erstellte Inhalte: Selbst erstellte Inhalte, die für Deine Follower von Interesse sind.
- 20% subjektive, persönliche Inhalte, d.h. Inhalte, die einen stärkeren Bezug zum Absender, der Marke oder dem Unternehmen haben und die auch stärker als Meinung gekennzeichnet sind (bspw. persönliche Kommentare und Stellungnahmen)
Wie gesagt: es gibt auch sehr erfolgreiche Inhalte, die mit einem wesentlich höheren Anteil an kuratierten Inhalten arbeiten. Speziell im nachrichtlichen Bereich kann dies innerhalb bestimmter Zielgruppen attraktiv sein. So hat tchop bspw. einige Kunden im Bereich Sport-Nachrichten, die dies sehr erfolgreich täglich umsetzen.
6. Messen was ankommt
Kuratierte Inhalte sollten genau wie eigene Inhalte als Teil des Gesamtangebots einer Performance-Analyse unterzogen werden. tchop bietet dafür ein entsprechendes Dashboard. In diesem laufen Live-Nutzungsdaten ein. So kann man kontrollieren, welche Inhalte die meisten Interaktion erzielen und daraus wertvolle Erkenntnisse für die Content-Planung sowohl für eigene als auch für kuratierte Inhalte ableiten.
Zusammenfassung
Das Thema Content Curation umfasst viele spannende Aspekte, die in den letzten Jahren durch neue Konzepte, Tools und Technologien schrittweise revolutioniert und verbessert wurden. Der Ansatz bietet sowohl im klassischen Publishing als auch im Bereich Content Marketing viel Potenzial, besonders da sich das eigene Content Angebot auch mit wenigen Ressourcen aktuell und inhaltlich breit gefächert realisieren lässt. Social Media hat das ganze zum zentralen Prinzip erklärt – und ist damit offensichtlich sehr erfolgreich. Klassische Medien und Redaktionen sollten es dementsprechend aufgreifen und nutzen. Denn entscheidend ist die Relevanz des Inhalts für den Nutzer im richtigen Kontext, nicht unbedingt allein seine Herkunft oder Autorenschaft.
Viele unserer Kunden nutzen die vielfältigen Möglichkeiten, die tchop für das Thema Content Curation bietet. Gerne stellen wir Ihnen einige Beispiele und Best Practices vor. Sprechen Sie uns jederzeit an.