In der digitalen Ära sind News- und Content-Angebote nicht nur Informationsquellen, sondern auch Plattformen für den Austausch und die Diskussion von Meinungen. Nutzende haben heute gelernt sich schnell und einfach über Kommentare zu äußern und auszutauschen.

Eine aktuelle Studie der dfv Mediengruppe, in Zusammenarbeit mit ferret go (ein Unternehmen der dfv Mediengruppe) und BTG, beleuchtet die Bedeutung des Community Managements in Form von Kommentaren und fragt wie es das Engagement der Nutzenden fördern kann. Dieser Blogpost fasst die wesentlichen Ergebnisse und Empfehlungen dieser spannenden Marktstudie zusammen.

Studienaufbau und Methodik

Die Studie (die man hier herunterladen kann) basiert auf einer Online-Befragung von 1.200 Nutzenden von Online-Newsportalen in Deutschland, die mindestens 20 Jahre alt sind und in den letzten 14 Tagen Beiträge in Kommentarbereichen oder Leserforen gelesen oder selbst verfasst haben. Die Datenerhebung erfolgte zwischen dem 27. Dezember 2023 und dem 4. Januar 2024.

Wichtige Erkenntnisse im Überblick

1. Interesse an verschiedenen Sichtweisen und Austauschbedarf: Die Mehrheit der Befragten zeigt Interesse an unterschiedlichen Perspektiven und hat ein starkes Bedürfnis, sich online mit anderen Nutzenden auszutauschen.

2. Förderung des konstruktiven Diskurses: Publisher haben mit Ihren redaktionellen Qualitätsinhalten die besten Voraussetzungen, um konstruktive Diskussionen und Interaktionen auf ihren Portalen zu fördern. Ein aktives Community Management kann das Engagement systematisch weiterentwickeln und neue, interaktionsfreudige Zielgruppen anziehen.

3. Bedeutung der Meinungsfreiheit: 82% der Befragten betonen die Wichtigkeit der freien Meinungsäußerung im digitalen Raum.

4. Einfluss eines guten Kommentarbereichs: Ein gut moderierter Kommentarbereich führt zu mehr Interaktion der Nutzenden, einer längeren Verweildauer auf den Portalen und einer häufigeren Nutzung. Zudem sind 53% der Befragten eher bereit, sich zu registrieren, und 29% würden sogar für Exklusivrechte im Zusammenhang mit Community Funktionen bezahlen .

5. Herausforderungen durch Hatespeech: Hatespeech bleibt ein großes Problem. Sechs von zehn Befragten beobachten häufig Hatespeech, und ein Viertel der Befragten war bereits persönlich betroffen.

Empfehlungen für Content Anbieter

1. Umfeld für freie Meinungsäußerung schaffen: Ein sicheres Umfeld, das freie Meinungsäußerung ermöglicht und respektvolle Diskussionen fördert, ist entscheidend.

2. Investition in konstruktive Moderation: Moderatoren sollten gut geschult sein, um die Qualität der Diskussionen zu gewährleisten und den Informationswert zu steigern.

3. Aktive Teilnahme und Anerkennung: Nutzende sollten zur aktiven Teilnahme ermutigt und ihre Meinungen und Kritiken wertgeschätzt werden.

4. Klare Regeln gegen Hatespeech: Es sollten klare Regeln formuliert und durchgesetzt werden, um Hatespeech zu verhindern und den Opfern Unterstützung anzubieten.

5. Förderung der Interaktion: Eine erhöhte Interaktion führt zu mehr zahlenden Nutzenden und stärkeren Bindungen. Diversifizierung des Angebots kann sowohl zahlungsbereite Abonnenten als auch Nutzende von kostenlosen Inhalten ansprechen.

6. Kontinuierliche Anpassung der Moderationsstrategie: Das Verhalten der Nutzenden sollte kontinuierlich beobachtet und die Moderationsstrategie entsprechend angepasst werden.

Fazit

Community Management ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Content- und News-Angeboten aller Art. Durch die Förderung eines sicheren und konstruktiven Diskurses können Publisher das Engagement ihrer Nutzenden erhöhen, deren Verweildauer verlängern und letztendlich auch ihre Zahlungsbereitschaft steigern. Die Investition in eine eigene Community sowie effektives Community Management zahlt sich somit langfristig aus.

Letzte Änderung: August 16, 2024