5 Tipps für erfolgreiches App Onboarding

Wie so oft im Leben: Liebe auf den ersten Blick hat einen nachhaltigen Effekt, der uns manchmal ein Leben lang an einen anderen bindet. Ähnlich verhält sich dies mit mobilen Apps. Denn der erste Eindruck nach dem Download und dem Start der App entscheidet in der Regel darüber, ob wir der Anwendung eine Chance geben, und die App die Chance bekommt, das zu erreichen was alle erfolgreichen Apps schaffen: die Bildung einer nachhaltigen, dauerhaften Gewohnheit. 

In der Praxis schaffen dies viele Apps nicht. Vielleicht hat sich die/der Nutzer*in die App gar nicht richtig angeschaut oder spannende Funktionen nicht gefunden oder verstanden? Vielleicht hat sie/er mehr erwartet und wurde schlicht enttäuscht?!

Genau hier setzt das sogenannte App Onboarding an, welches versucht die ersten Interaktionen und Inhalte in der App gezielt daraufhin zu optimieren, dass Nutzer*innen möglichst schnell und oft wiederkehren. Oft ist dies bei den Nutzungsszenarien unserer Klientel die primäre Zielsetzung. Es geht darum das sogenannte „Engagement“ zu maximieren und aus der/dem Nutzer*in im besten Falle einen „Daily Active User“ zu machen.

Wir bieten unseren Kunden verschiedene Möglichkeiten unterschiedliche Inhalte und Tipps einzusetzen, mit eigenen Texten, Reihenfolgen und einem individuellen Fokus (mehr zum idealen Onboarding auch hier). Gutes App Onboarding passt sich dabei immer der App und den eigenen Zielen an. Für die erfolgreiche Umsetzung sehen wir vor allem folgende Erfolgsfaktoren:

Weniger ist mehr

Inhaltlich gibt es verschiedene Methoden einen neuen User an eine App heranzuführen. Dazu gehöret der Welcome Screen, Vorab-Slides oder auch Guided Touren (siehe auch “5 UX Tips to Master Mobile App Onboarding” auf Medium). Unabhängig von dem Sinn und Ziel der App gilt dabei immer: Niemand will zu Beginn belehrt werden und etwas über eine App lernen; Nutzer*innen wollen eine App ganz einfach schnellstmöglich benutzen. Am besten spielerisch und intuitiv, d.h. man will die Anwendung selbst entdecken. Jeder macht dies auf seine Art und Weise. Man muss keine einzelnen Buttons erklären, wenn man den Button mit einem Tab bzw. Click einfach schnell selbst testen und herausfinden kann, was sich dahinter verbirgt.

Kein Zwang

Die meisten Zielgruppen sind heterogen, d.h. während einige Nutzer*innen technisch sehr affin und erfahren sind, sind andere eher Unerfahren und brauchen mehr Anleitung. Jeder hat ein anderes Vorwissen, jeder hat andere Fähigkeiten. Affine Nutzer*innen sollten daher die Möglichkeit haben Tool Tipps oder ein Tutorial schnell zu überspringen. Sonst droht man wertvolle Teile der Zielgruppe direkt zu Beginn zu verärgern.

Daten sind spannend, aber nicht alles

Viele Kunden nutzen die Möglichkeit, dem User bspw. über einen einfachen Multiple Choice Fragebogen genauer kennen zu lernen und sie/ ihn zu qualifizieren. Daraus lassen sich Nutzergruppen oder -typen bilden, die sich wiederum für andere Dinge in der Anwendung auf unterschiedliche Art und Weise nutzen lassen. Spannend! Der Nachteil: ein solcher Fragebogen sollte unbedingt freiwillig sein, denn die meisten wollen eigentlich erstmal die App kennenlernen, bevor sie die notwendige Zeit für eine solche Befragung investieren wollen. Oft ist es daher besser dies nicht direkt zu Beginn zu tun. Wir erinnern an Punkt 1.

Einfache, kurze Wordings

Vor dem Hintergrund der genannten Punkte ist es wichtig bei den Wordings – ganz gleich ob in den Welcome Screens oder den Tool Tipps – sich so kurz und knapp wie möglich zu halten. Um so prägnanter und kürzer, desto besser. Niemand will viel lesen, wenn er/sie eigentlich seine/ihre neue, gerade heruntergeladen App ausprobieren. Die Tonalität sollte dabei spielerisch, persönlich und positiv sein. Es geht darum, Lust auf die App zu machen und keinen komplexen technischen Vorgang zu erklären (auch wenn ein solcher dahintersteckt).

Schritt für Schritt

Nicht alle notwendigen oder sinnvollen Informationen und Tipps zu spannenden Inhalten oder Funktionen müssen gleich in der ersten Session untergebracht werden. Unsere Tool Tipps Lösung ermöglicht eine flexible Aufteilung der Tipps in einer beliebigen Reihenfolge über die folgenden User Sessions, so dass die/der Nutzer*in in jeder neuen Session einen neuen Tipp bekommt. Wie gesagt: weniger ist mehr! Und genau diese schrittweise Vorgehensweise hilft, die Nutzer*innen langsam tiefer in die Funktionen und Möglichkeiten der App einzuführen.

Wir helfen unseren Kunden als Teil des Set Up Prozesses bei der Auswahl der richtigen Strategie, der optimalen Struktur der Tool Tipps und der Wordings im Welcome Screen. Aus der Erfahrung vieler Projekte wissen wir, dass die oben genannten Faktoren wichtig sind, ganz gleich, ob es um eine Mitarbeiter App oder eine News App für bestimmte Business-Zielgruppen geht. Nutzer*innen bleiben Nutzer*innen auf einem Smartphone. Um so besser wir verstehen wie sie „ticken“ in den ersten Sekunden einer neuen App Nutzung, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine nachhaltige, erfolgreiche Beziehung zu ihnen aufbauen können.