Was NFTs mit der Zukunft Ihrer tchop App zu tun haben

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Im Laufe des letzten Jahres haben die meisten schon mal von NFTs gehört. Diese waren und sind nicht nur ein großer Marketinghype, sondern ganz konkret Ausläufer des Megahypes Web3.

Ein NFT ist ein „None-Fungible-Token“ oder auf Deutsch ein „nicht-austauschbarer-Token“. Technisch vereinfacht betrachtet handelt es sich dabei um eine Art kryptographische Adresse, bestehend aus einer Reihe von Zahlen und Buchstaben, die ein Unikat auf der Blockchain darstellt und repräsentiert. Diese NFTs sind nicht untereinander austausch- oder ersetzbar und können auch nicht in kleinere Teile zerlegt werden (im Gegensatz zum Bitcoin zum Beispiel). Dafür können User bzw. ihre Besitzer aber mit ihnen handeln.

Es macht Sinn sich NFTs wie ein digitales Echtzeitszertifikat vorzustellen, welches man – abgesichert durch die Dokumentation in der Blockchain – praktisch und nachweisbar in seinem Besitz halten kann. Dabei kann man sich die Blockchain selbst wie eine Art Grundbuch denken. Das Grundbuch dokumentiert wem etwas gehört, wann es übertragen wurde etc..

Endlose Anwendungsfälle

Das spannende an NFTs sind nun die denkbaren Anwendungsfälle. Diese liegen im Gaming Bereich, bei Kunst und Sammlerstücken aber auch als Wertanlage oder sogar im Patent-Bereich. Doch es gibt auch wesentlich “profanere” Möglichkeiten, denn der große Vorteil des NFTs als Zertifikat auf der Blockchain ist, dass es als Nachweis einfach durch digitale Services und Produkte nutzbar ist, um Nutzer*innen Zugang zu etwas zu gewähren oder bestimmte Rollen & Rechte zukommen zu lassen. Letztlich wie der gute alte Nutzerlogin oder -account, das News-Abo oder auch die Mitgliedschaft in einem Verein oder jeder Form von Organisation.

Schon jetzt gibt es erste Start Ups und Organisationen, die die notwendigen Lösungen dafür bauen. Das Stichwort dabei ist das sogenannte “Tokengating”. D.h. auf Basis von NFTs, die man in seiner Cryptowallet hält, gibt es Services, die mir Zugang zu Inhalten oder Diensten verschaffen. Genau wie bei einer Paywall (Ein spannender Impulsartikel dazu findet sich übrigens hier: Warum es Sinn macht sich die NY Times in Verbindung mit einem NFT Token vorzustellen).

Ein Service, der dies beispielsweise einfach für eigene WordPress Seiten bietet, ist das Unlock Protocol.

User und Access Management

Ganz gleich ob es um eine Mitarbeiter App, eine News App oder jede Art von moderner Digital-Community geht: das Management der Nutzer*innen, des Zugangs, der Rollen und Berechtigungen ist jedes Mal aufs Neue eine kleine technische, inhaltliche und organisatorische Herausforderung, zumal es sehr viel unterschiedliche Systeme und Plattformen gibt, die dies unterschiedlich gut bereitstellen oder managen. Daher ist die Idee, dass man Nutzer*innen Zugang auf Basis eines einfacher verfügbaren Digitalzertifikats identifiziert auch für uns interessant.

Der Vorteil dabei eben: durch die Nutzung von blockchain-basierten NFTs kann man Zertifikate einfach über unterschiedliche Plattformen, Marken, Services und Dienste hinweg nutzen. Es bedarf keiner technischen Abstimmung und Integration. Alle greifen einfach auf die Wallet des/der Nutzer*in zu. Diese muss letztlich nur das eigene Crypto Wallet verbinden, wobei dies über Wallets wie MetaMask (Ethereum) oder Phantom (Solana) auch für weniger technisch versierte Menschen immer einfach wird.

Ergänzung statt Ersatz

Im ersten Schritt ist es am einfachsten sich die Möglichkeiten des sogenannten “Tokengatings” als Zusatzoption vorzustellen. Eine oder ein Nutzer kann sich – wie bislang auch – für die Registrierung in Ihrer App ein Konto anlegen. Dieses kann er auch direkt in der App bzw. bei tchop machen, eine entsprechende Lösung gibt es ja bei uns als Standard. Im zweiten Schritt muss man dann nur die eigene Wallet mit dem Profil verbinden. Damit erhalten wir sicheren Lesezugriff darauf und können (direkt oder über Dritte) prüfen, ob ein bestimmtes NFT vorliegt oder nicht.

Daraus ergeben sich folgende Möglichkeiten: auf Basis eines speziellen NFTS bekommt der/die Nutzer*in Zugriff

  • auf einen neuen Kanal (und damit auf andere Inhalte)
  • auf private Chat Gruppen
  • auf bestimmte Rechte und Rollen, die es ihm/ihr ermöglichen Inhalte zu posten oder zu editieren

Natürlich können entsprechende Berechtigungen auch sofort widerrufen werden, wenn das NFT bspw. verkauft wurde (wenn dies möglich und gewollt ist). Der Abgleich erfolgt also wie bei einem klassischen User Management in entsprechender Frequenz.

Erster Anwendungsfall

Ein erster Showcase mit einem konkreten US Kunden steht auch bereits in den Startlöchern und befindet sich gerade im Test mit einer kleinen Nutzergruppe. Dabei handelt es sich um einen sogenannten DAO, eine “Dezentrale Autonome Organisation”. Eine Community, die sich rund um ein Netzwerk von fast eintausend Industrieexperten gebildet hat und die stetig wächst.

Die Art und Weise wie NFTs und Social Tokens von solchen Communities verwendet werden ist dabei vielfältig:

  • die treuesten (also oft ersten) Mitglieder und “Supporter” der Community bekommen Token zu einem besonderen Preis oder auch gänzlich geschenkt angeboten als “Dankeschön”
  • Investoren können Token schlicht kaufen und so in die Community investieren
  • Nutzer*innen können sich Token verdienen in dem er/sie bestimmte Aufgaben erledigen oder nützliche Dinge einbringen
  • NFTs können aber auch als klassisches Abo fungieren, d.h. Nutzer*innen zahlen einen monatlichen Betrag und erhalten im Gegenzug ein entsprechendes Zertifikat

Tools wie Agora Space machen es dann einfach bestimmten NFT-Besitzern Rollen oder Zugangsrechte zukommen zu lassen. Auf der Seite von tchop lässt sich dies dann einfach abbilden mit der in unserer Nutzerverwaltung bekannten Logik von Kanälen, Rollen und Rechten.

Megatrend Web3 als Ergänzung

Bedenkt man die verschiedenen Möglichkeiten so wird klar, dass die Web3 Technologie mit Wallets und NFTs hier eine Zusatzoption darstellt. Kein(e) Nutzer*in muss eine Wallet verbinden, alle Funktionen stehen auch so zur Verfügung. Aber es ist eben eine spannende Alternative zu klassischen SSO Systemen, die wie gesagt auch oft in der Umsetzung technisch komplex sind.

Wer insgesamt mehr über Web3 wissen will und interessiert an ein paar ersten Schritten in dieser neuen Web-Welt ist, dem sei unser Blog Post dazu empfohlen.

Ansonsten gilt natürlich wie immer: sprechen Sie uns an! Wir diskutieren wie und wann dies möglicherweise auch für Ihre App und Anwendung spannend sein könnte.